Der Schutz des Klimas ist eines der drängendsten Themen der Gegenwart. Aktuelle Zahlen zeigen, wie stark die Veränderungen des Klimas messbar sind. Darauf wies Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber heute in München hin und betonte die Bedeutung der neuen Zahlen für den Klimaschutz: „Der Klimawandel ist Fakt. 2018 war das wärmste Jahr in Bayern seit Beginn der Aufzeichnungen 1881. Die Jahresmitteltemperatur lag bei 9,9 Grad Celsius und liegt damit im für Süddeutschland beobachteten Trend. Der Dezember fiel ebenfalls deutlich zu warm aus. 2018 hatten wir in Bayern zehn aufeinander folgende zu trockene Monate. Die Zahlen zeigen deutlich: Klimaschutz ist wichtiger denn je. Die intensiven Diskussionen bei unseren Jugendklimakonferenzen sind sichtbarer Ausdruck, wie sehr der Klimawandel gerade die junge Generation beschäftigt. Wir müssen alles dafür tun, die Erderwärmung zu bremsen. Bayern hat hier eine Vorbildfunktion. Wir haben ambitionierte Klimaziele, die wir konsequent umsetzen werden. Den genauen Weg mit konkreten Maßnahmen werden wir in unserem neuen Bayerischen Klimaschutzgesetz verankern.“ Die Treibhausgasemissionen in Bayern sollen bis 2050 auf unter zwei Tonnen je Einwohner und Jahr reduziert werden. Für Bayern wird durch den Klimawandel eine Zunahme der Temperaturen um bis zu 3,6 Grad Celsius bis 2100 prognostiziert. Abnehmende Niederschläge im Sommerhalbjahr und heißere, länger anhaltende Trockenphasen werden vor allem in Franken erwartet.
Die Rekordhitze 2018 hatte massive Auswirkungen auf die Wassersituation in Bayern. Während im Januar maximal 5 Prozent der oberflächennahen Grundwassermessstellen niedrige oder sehr niedrige Grundwasserstände aufwiesen, erhöhte sich dieser Anteil im Laufe des Jahres 2018 auf ein Maximum von rund 84 Prozent Anfang Dezember. Entsprechend wurden 2018 an vielen Grundwassermessstellen neue Niedrigstwerte registriert. Auch in den Fließgewässern wurden vielfach sehr niedrige Abflüsse verzeichnet. Nach den kräftigen Niederschlägen im Dezember – es fiel eineinhalbmal so viel Regen wie im Mittel von 1971 bis 2000 – hat sich die Situation zwischenzeitlich etwas entspannt. Doch auch jetzt im April weisen nach wie vor viele Grundwassermessstellen niedrige Wasserstände und Fließgewässer niedrige Abflüsse auf. „Die Ereignisse von 2018 sensibilisieren dafür, dass der Schutz des Wassers eine Daueraufgabe für unsere Gesellschaft ist. Wir arbeiten mit Hochdruck an der Wasserversorgung der Zukunft. Wir machen Bayern fit für die Folgen des Klimawandels“, so Glauber. Ziel sind nachhaltige Konzepte für die Wasserversorgung der Bevölkerung und die landwirtschaftliche Bewässerung insbesondere im trockenen Norden Bayerns. In einem bayernweiten, vom Freistaat unterstützten Aktionsplan werden nachhaltige regionale Bewässerungslösungen erarbeitet. Zusätzlich sollen die Beratungsangebote vor Ort erweitert und regional angepasste Niedrigwasser-Managementpläne auf Basis von messwertgestützten Modellen des Wasserhaushalts entwickelt werden. Auch die bestehenden Informationsdienste wie etwa der Niedrigwasser-Informationsdienst werden weiter ausgebaut.
Die vom Umweltministerium geförderte Kooperation „Klimaveränderungen und Konsequenzen für die Wasserwirtschaft“ (KLIWA) informiert seit 1999 über die Entwicklung des Wasserhaushalts in Vergangenheit und Zukunft. Ein Ergebnis der Untersuchungen ist die Zunahme der Jahresmitteltemperatur in Bayern von 1,3 Grad Celsius im Zeitraum 1931 bis 2015. Aktuell untersucht KLIWA die künftigen Auswirkungen auf die bayerische Wasserwirtschaft und erarbeitet Handlungsempfehlungen.
Weitere Informationen unter www.nid.bayern.de und www.kliwa.de
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